Für einen neuen Anfang – Beginning Anew
Mit großer Verehrung wenden wir uns
an Shakyamuni Buddha, der das Leiden besiegt hat.
Wir haben lange Zeit in Unachtsamkeit gelebt,
denn wir hatten nicht die Möglichkeit, dem Dharma zu begegnen.
Wir haben uns unser Leiden selber geschaffen.
Wir sind sehr lange durch unsere falschen Wahrnehmungen
geblendet worden.
Im Garten unseres Herzens sind Gier, Hass und Stolz ausgesät.
Die Samen des Tötens, des Stehlens, des sexuellen Fehlverhaltens
und des Lügens liegen in uns.
Täglich richten unsere Taten und Worte Schaden an.
All diese falschen Handlungen sind Hindernisse für unseren
inneren Frieden und unsere Freude.
Lasst uns neu beginnen.
(Glocke)
Wir sind oft gedankenlos
und schweifen ab vom Weg der Achtsamkeit.
Aufgrund falscher Wahrnehmungen
häufen wir Leiden, Sorgen und Ängste in uns an.
Wir sind des Lebens müde geworden.
Weil wir andere nicht verstehen,
pflegen wir Groll gegen sie.
Zuerst versuchen wir zu überzeugen,
dann beschuldigen wir.
Jeden Tag mehren wir das Leiden
und vertiefen den Graben.
Es gibt Tage, da wollen wir nicht miteinander sprechen
und sind nicht bereit, uns gegenseitig anzusehen;
so schaffen wir uns unsere inneren Fesseln.
Jetzt wenden wir uns den Drei Juwelen zu.
Wir gestehen aufrichtig unsere Fehler ein
und verbeugen uns tief.
(Glocke)
Wir wissen es wohl, dass in unserem Bewusstsein
alle guten Samen liegen –
Samen der Liebe und des Verstehens
und Samen der Ruhe und Freude.
Doch wenn wir sie nicht zu bewässern wissen
und sie immer von Kummer erdrücken lassen,
wie können sie dann frisch und grün hervorsprießen?
Sobald wir einem fernen Glück nachjagen,
wird das Leben nichts als ein Schatten der Wirklichkeit.
Unsere Gedanken sind immer mit der Vergangenheit beschäftigt
oder sorgen sich um dieses und jenes in der Zukunft.
Wir können unseren Ärger nicht loslassen
und sehnen uns nach dem, was wir gerne unvergänglich haben möchten;
auf diese Weise treten wir das Glück mit Füßen.
So folgt ein Monat auf den anderen,
und wir versinken in Traurigkeit.
Daher wollen wir jetzt unsere Fehler erkennen
und einen neuen Anfang machen –
einen Anfang so wohltuend wie ein erfrischender Windhauch.
(Glocke)
Von ganzem Herzen nehmen wir Zuflucht;
von ganzem Herzen wenden wir uns
an die Buddhas in zehn Richtungen,
an alle Bodhisattvas, alle edlen Schüler
und alle Buddhas aus eigener Kraft.
Aufrichtig erkennen wir unsere Fehler
und unsere Irrtümer durch falsches Urteilen.
Bitte spendet uns den Trost klaren Wassers,
dass es sich über die Wurzeln unserer Sorgen ergieße.
Bitte bringt uns das Floß der wahren Lehren,
dass es uns über das Meer der Traurigkeit trage.
Wir geloben ein erwachtes Leben zu führen,
den Weg des wahren Glücks zu erlernen
und Lächeln und bewußtes Atmen zu üben.
Gewissenhaft wollen wir in Achtsamkeit leben.
(Glocke)
Wir kehren zurück zu einem Leben in der wundervollen Gegenwart,
wir pflanzen in den Garten unseres Herzens wieder gute Samen,
und wir bereiten den Boden für Verstehen und Liebe.
Wir folgen dem Weg der Achtsamkeit
und der Übung tiefen Schauens und Verstehens,
um die Natur von allem, was ist, zu erkennen
und uns so von den Fesseln von Geburt und Tod zu befreien.
Wir wollen lernen, mit Liebe zu sprechen, gütig zu sein
und für andere zu sorgen, ob es nun früh am Morgen ist oder spät
am Nachmittag.
Wir wollen lernen, die Wurzeln der Freude
an viele Orte zu bringen
und Menschen zu helfen, ihren Kummer hinter sich zu lassen.
Wir wollen lernen, mit tiefer Dankbarkeit
auf die Güte unserer Eltern, Lehrer und Freunde zu antworten.
(Glocke)
Wir bitten den Herrn des Mitgefühls,
auf dem wundervollen Pfad der Übung unser Beschützer zu sein.
Wir geloben, alle Aspekte des Pfades mit Entschlossenheit zu üben,
so dass unsere Praxis Früchte tragen möge.
(zwei Glockenschläge)