Einladen der Glocke

Eine schöne Glocke kann eine sehr hilfreiche Unterstützung unserer Praxis sein. Beim Klang der Glocke können wir entspannen und zum gegenwärtigen Moment zurückkehren.

Für unsere tägliche Praxis und bei Zeremonien wird oft ein Glockenmeister (du selbst, wenn du allein bist) ernannt, der die Glocke zum Klingen bringt. Vorher mag er oder sie vielleicht dieses Gatha rezitieren, im stillen oder laut, je nach Situation:

Körper, Rede und Geist sind in vollkommener Einheit.

Ich sende mein Herz mit dem Klang der Glocke.

Mögen alle, die ihn hören, aus der Unachtsamkeit erwachen

und ihre Ängste und Sorgen überwinden.

Der Glockenmeister weckt die Glocke vor dem Einladen zunächst durch ein leichtes, aber zugleich festes Berühren des Glockenrandes mit dem hölzernen Stock auf, sodass ein kurzer Ton hörbar wird. So wird die Glocke sowie alle Anwesenden auf ihren vollen Ton vorbereitet, der eine Sekunde oder später folgt. Dann kann die Glocke eingeladen werden. 

Sobald du die Glocke hörst, folge deinem Atem. Wenn du möchtest, kannst du diesen Vers im stillen für dich aufsagen:

Horch, horch,

dieser wunderbare Klang

bringt mich zurück zu meinem wahren Zuhause.

Nimm dir vor dem nächsten Einladen der Glocke genug Zeit, um dreimal ein- und auszuatmen. Am Ende einer Sitzmeditation weckt der Glockenmeister die Glocke zunächst leise auf, dann ein wenig lauter, und dann erst lädt er sie zu einem vollen Ton ein. 

(Die Audio-Kassette Plum Village Meditations (Louisville, CO: Sounds True, 1997) erklärt, wie die Glocke in Plum Village eingeladen wird. Sie ist bei Parallax Press erhältlich.)