Gehmeditation

by Thich Nhat HanhMarch 2, 2023

Gehmeditation drinnen und draußen ist eine sehr wertvolle Übung. Gehmeditation bedeutet, dass wir wissen, dass wir gehen. Wir gehen, einfach um zu gehen, und das ohne jede Eile. Es gibt Familien und Gemeinschaften, die jeden Tag gemeinsam gehen, und es bringt ihnen viel Frieden und Freude.

Achte beim Üben darauf, dass du langsam gehst, entspannt, mit erhobenem Kopf und einem leichten Lächeln auf den Lippen. Bleib einfach sowohl mit deinem Atem als auch mit deinen Schritten in Kontakt. Wenn du drinnen übst, mache einen Schritt beim Einatmen und einen beim Ausatmen. Im Freien kannst du schneller gehen. Gib deiner Lunge soviel Zeit und Luft, wie sie braucht, und beobachte einfach, wie viele Schritte du gehst, bis sich deine Lunge füllt, und wie viele, bis sie sich leert. Die Verbindung besteht im Zählen, ganz gleich ob du dafür ein Wort, einen Satz oder ein Gatha verwendest. Wenn du auf dem Weg etwas siehst, das du mit deiner Achtsamkeit berühren möchtest - den blauen Himmel, die Hügel, einen Baum oder einen Vogel - bleib einfach stehen und atme währenddessen achtsam weiter.

(Siehe Thich Nhat Hanh, Der Geruch von frisch geschnittenem Gras: Anleitung zur Gehmeditation, Theseus, 2007.)